Sammlung

Die Sammlung Neirynck

Die Sammlung Neirynck ist eine bemerkenswerte Zusammenstellung von rund 700 Gemälden und Bildwerken im Geiste der CoBrA-Bewegung.
Rund 170 belgische und europäische Künstler – von Pierre Alechinsky bis Asger Jorn, von Bram Van Velde bis Henri Michaux, von Louis Van Lint bis Christian Dotremont – sind in der Sammlung vertreten. Sie ist ebenso reich wie vielfältig und ist eine wichtige Referenz für die abstrakte Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Belgien.

Thomas Neirynck, ein Mäzen

Ein von Kunst begeisterter, leidenschaftlicher Mensch, ein Mensch mit Herz - das ist das Bild, das uns Thomas Neirynck (1924-2010) mit seiner Sammlung von sich hinterlassen hat. Ein Mensch, der sich mit viel Enthusiasmus für die Kunst seiner Zeit interessierte. Jedes der erworbenen Werke war für ihn mit einer Emotion verbunden, an der er uns teilhaben ließ. Aber was seine Sammlertätigkeit ganz besonders kennzeichnet, ist die Treue und Freundschaft, die ihn mit den meisten Künstlern verband, deren Arbeiten er sammelte.

Die junge belgische Malerei – La Jeune Peinture Belge

Während des Zweiten Weltkriegs unterlag die Kunst, die vor dem Krieg einen Höhepunkt erlebt hatte, einer stark verengten und vereinheitlichten Sicht. Die künstlerischen Aktivitäten waren äußerst eingeschränkt und die Museen waren geschlossen. Unter der deutschen Vorherrschaft war einzig propagandistische Kunst zugelassen.

Die Künstlergruppe Cobra

Die Künstlergruppe Cobra wurde nach dem Krieg, im Jahr 1948, von Christian Dotremont, Asger Jorn, Karel Appel und Constant Corneille gegründet. Die belgischen, dänischen und holländischen Künstler wählten die Anfangsbuchstaben (der französischen Bezeichnungen) der Hauptstädte ihrer Heimatländer – Kopenhagen, Brüssel, Amsterdam – als Namen für ihre Bewegung.

Abstrakte Kunst

Während des Zweiten Weltkriegs verlor die abstrakte Kunst stark an Boden, wurde jedoch nicht völlig vergessen. Der Surrealismus hingegen hatte noch viele Anhänger.

Später lösten sich verschiedene Künstler vom Surrealismus und wandten sich der lyrischen Abstraktion zu, in der Träume und das Unterbewusste eine Rolle spielten.

Die Sammlung heute

Die Besonderheit der Sammlung Neirynck liegt in den Werken, die zur Sammlung gehören, aber auch in ihrer Entstehungsgeschichte und in den Anekdoten und Begegnungen, die mit ihr verknüpft sind. Sie ermöglicht uns einen anderen Blick auf einen wichtigen Ausschnitt unseres kulturellen Erbes. Im Bewusstsein dieser historischen Bedeutung seiner Sammlung setzte sich Thomas Neirynck dafür ein, sein Lebenswerk für die zukünftigen Generationen zu erhalten und wandte er sich hierfür an die König-Baudouin-Stiftung.